Blick in den Lehrgang: SOM1 - Teams leiten
mit Michael Einzinger, Schön für besondere Menschen
Was war Deine Motivation, am SOM1 teilzunehmen?
Ich habe die ASOM nicht gekannt – meine beiden Vorgesetzten haben mich darauf aufmerksam gemacht, und mir den Sozialmanagement-Lehrgang ans Herz gelegt. Ich habe im September 2022 mit dem SOM1 gestartet, und werde im Anschluss daran mit dem SOM2 weitermachen.
Ich bin ja schon sehr lange Teamleiter, dadurch war für mich vieles im SOM1 eine Wiederholung oder Auffrischung. Es ist sehr spannend für mich, meine Erfahrungen aus der Praxis mit den Theorien und Modellen aus dem Lehrgang abzugleichen und zu unterfüttern, und die theoretischen Grundlagen der Führungsarbeit neu zu reflektieren.
Was ist das Besondere am SOM1?
Allem voran der Austausch mit den anderen Teilnehmer:innen aus unterschiedlichen Organisationen: z.B. zu sehen, dass die Kolleg:innen in anderen Bundesländern in ähnlichen Branchen ähnliche Gesprächsleitfäden verwenden, mit einem ähnlichen theoretischen Hintergrund – das ist inspirierend.
Es wird sehr viel an Stoff durchgenommen, in relativ kurzer Zeit - aber so, dass man genau das für sich mitnehmen kann, was man braucht. Die Seminartage werden immer gut aufgelockert, es gibt Gruppenarbeiten, Einzelarbeiten, aber auch Vorträge, in einer passenden Abstimmung. Durch das Skriptum bekommt man einen Überblick und kann die Inhalte gut für sich einordnen. Und durch den Austausch mit den Kolleg:innen bekommt das Ganze dann diesen Praxisbezug.
Für mich war - wie gesagt - vieles eine Wiederholung, einiges aber auch neu. Die, die neu in der Teamleitung sind, bekommen ein tolles Grundwerkzeug. Es kommen alle Themen vor, die man in der Teamleitung ganz dringend braucht - Gesprächsformen, wie gesagt, oder: wie geht man mit Konflikten um? Welche Rollen gibt es in Gruppen, wie geht man mit den verschiedenen Rollencharakteren um? Sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen, ist in der Funktion der Teamleitung essenziell.
Was hat Deine Organisation von Deiner Teilnahme? Was nimmst Du mit in den
Arbeitsalltag?
Zusätzlich zu den angesprochenen Punkten habe ich z.B. die Moderation meiner Teambesprechungen evaluiert und dann entsprechend verbessern können.
Was besonders hilfreich war - für mich als und für meine Organisation - waren die Coachingtage, weil da das Prinzip des Praxisbezugs und des kollegialen Austauschs sehr intensiv stattfindet. Man ist in der Kleingruppe und besucht jedes Mal eine andere Einrichtung, sieht, wie dort gearbeitet wird und lernt neue Perspektiven auf die eigene Arbeit kennen. Zusätzlich dazu kann jede:r Fallbeispiele einbringen. Bei mir war das zum Beispiel eine Entscheidung, die anstand, für die ich dort kollegiale Beratung von den anderen Teilnehmer:innen bekommen habe. Ich hatte vorher schon eine Idee zum Vorgehen – diese Idee wurde in der kollegialen Beratung sehr eindeutig bestätigt, und in der Umsetzung hat es dann sehr gut funktioniert.
Es gibt im SOM1 auch „Praxisdokus“, das sind kleine schriftliche Arbeiten über die Anwendung des Gelernten im Führungsalltag. Dort habe ich Dinge beschrieben, die ich auch ohne den Lehrgang gemacht hätte – durch die strukturierte Beschreibung war mein Vorgehen aber viel reflektierter, als es sonst gewesen wäre. Man denkt sehr genau und differenziert darüber nach, und stellt auch einen Theoriebezug her- es ist für mich besonders faszinierend, die theoretischen Konstrukte hinter dem Führungshandeln zu ergründen.
Und last but not least: Was ist aus Deiner Sicht zentral, um als Führungskraft in einer sozialen Organisation wirksam werden zu können?
Eine gute Führungskraft muss natürlich viele Voraussetzungen erfüllen. Das Allerwichtigste wäre für mich persönlich, dass man einen emphatischen und wertschätzenden Zugang zu Mitmenschen hat. Das ist die absolute Grundvoraussetzung: ein wohlwollender Zugang zu allen Menschen. Sonst wird die Führungskraft dem Unternehmen und den Mitarbeiter:innen schaden.
Das Nächste wäre, dass man gut organisiert ist, da muss ich selbst bei mir auch aufpassen. Je komplexer die Aufgaben werden, umso besser muss man sich strukturieren - auch mit Hilfsinstrumenten. Durch die konkrete Beschäftigung damit kann zum Beispiel Outlook von einem verwirrenden Tool zu einer großen Unterstützung werden.
Und dann gibt es noch etwas Drittes, was ich für sehr wichtig halte: Das Auftreten. Man muss in der Lage sein, Werte und auch ganz allgemein Anliegen gut vertreten zu können: Mit Klarheit, und zwar auch dann, wenn es Gegenwind oder Widerstände gibt.